Vom 28. März bis zum 30. Juni 2019 sind also im Archäologischen Nationalmuseum Neapel (MANN) die Meisterwerke des einzigartigen Neoklassizistischen Bildhauers Canova zu bewundern. Aus der ganzen Welt werden die Werke hier indes versammelt sein! Die Ausstellung wird „Canova è l’Anico“ genannt.
Antonio Canova wurde nähmlich am 1. November 1757 in Possagno (Treviso) geboren. Sein Vater starb aber als er noch sehr jung war. Aufgrund dessen wurde er von seinem Großvater, auch Steinmetz, erzogen. Seine Lehre verbrachte er jedoch in Venedig beim Meister und Freund Simone Meoni. 1791 zog er indes nach Rom, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. Freilich reiste er sein Leben lang, um seinen Horizont zu erweitern, bzw. seine Wurzeln zu pflegen. Die ewige Stadt blieb nebenbei sein Lebensmittelpunkt.
1780 unternimmt Canova übrigens eine Reise nach Neapel, Paestum und Pompeji. Dort entstehen unter anderem die Zeichnungen der „Tänzerin mit Cembali“, dessen Vorlage wohl Fresken aus Herkulaneum und seiner Reise am Golf dienten.
Winckelmann und Mengs hatten Canova entsprechend beeinflusst. Antonio Canova erlangte Aufträge aus der ganzen damaligen Kulturmetropolen: Nicht nur von den Habsburger, sondern auch von den Bourbonen, den Päpsten und Napoleon, als auch Mäzenen aus dem Veneto, Rom und Russland. Er verstarb ferner im Alter von 65 Jahren am 13. Oktober 1822 in Venedig.
Aus San Petersburg:
Aus Kiew:
Getty Museum:
Genova:
Asolo (Veneto):
Palermo, Palazzo Ajutamicristo:
Ebenfalls werden verschiedene Gipsfiguren aus der Gypsothek von Possagno (Treviso) bei der Ausstellung Canova in Neapel zu bewundern sein: Beispielsweise die Gruppe Adonis und Venus aus Gips (Sammlung Giovanni Falier).
34 Tempere auf schwarzem Papier (aus dem Geburtshaus Canovas) welche auch den Beinahmen die Tänzerinnen aus Pompeji tragen.
Canova wollte folglich die Perfektion erreichen. Seine Werke sind insofern „rundherum“ ein Meisterstück. Sie wurden geschaffen, um im Mittelpunkt eines Raumes ausgestellt zu werden. Die Proportionen sind folglich perfekt, die Bewegung leicht und schwebend. Die Oberfläche des Marmors, wurde dementsprechend von Antonio Canova besonders bearbeitet. Die samtige Haut seiner Statuen erlangte er übrigens durch minuziöse Bearbeitung mit Bimsstein. So entstand zudem ein kompakter Schein, nahezu wie Alabaster oder Elfenbein. Der Meister verwendete ferner Wachs um dem Wiederschein der Haut die spezielle Natürlichkeit zu verleihen. Wie gleichwohl die antiken Meister, gab auch er seiner Hebe eine leichte Farbnuance auf die Lippen und Wangen. In seinem Geburtsort Possangno (Treviso) finden sie weiters seine Gipsothek und Mausoleum.
Bewundern sie sein Werk „die Hebe“, und lauschen sie diesem Gedicht von Gottfried Seume:
Canovas Hebe
Ich stand von süßem Rausche trunken,
Wie in ein Meer von Seligkeit versunken,
Mit Ehrfurcht vor der Göttin da,
Die hold auf mich herunter sah,
Und meine Seele war in Funken:
Hier thronte mehr als Amathusia.
Ich war der Sterblichkeit entflogen,
Und meine Feuerblicke sogen
Aus ihrem Blick Ambrosia
Und Nektar in dem Göttersaale;
Ich wußte nicht, wie mir geschah:
Und stände Zeus mit seinem Blitze nah,
Vermessen griff ich nach der Schaale,
Mit welcher sie die Gottheit reicht,
Und wagte taumelnd jetzt vielleicht
Selbst dem Alciden Hohn zu sagen,
Und mit dem Gott um seinen Lohn zu schlagen.
Übrigens: Hebe war die Tochter von Zeus und Hera, Gattin des Herakles. Sie wurde als Göttin der Jugendblüte geehrt und schenkte den Göttern im Olymp ferner den Nektar aus.
Besuchen sie auf jeden Fall das Archäologische Nationalmuseum Neapel vom 28. März bis zum 30. Juni 2019 und genießen sie unter anderem die Meisterwerke Canovas! Die Führung können sie gerne bei mir buchen!
Walch Cecilia Barbara
Fremdenführer mit Leidenschaft
www.capritravelguide.com
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Capri, 28.02.2018
Quellen:
Canova, Marco Fabio Apolloni, ArtDossier 2000
Ausstellungsprogramm Artikel: Susy Martire, Identità Insorgenti
Herder Lexikon: Griechische und römische Mythologie