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Die Villa der Mysterien in Pompeji


Die Villa der Mysterien in Pompeji

ist eine Vorstadtvilla und liegt am Rande der archäologischen Ausgrabungen in Pompeji/Italien. Besonderes bekannt ist diese wegen des  Freskenzyklus der Bakkanalen. (Riten des Gottes des Weines).

Pompeji ist ein Ort an dem man die Wurzeln der Menschheit wieder entdeckt! Wie einige andere herrschaftliche Villen im Norden der Stadt, war die „Villa dei Misteri“ in Pompeji (Villa der Mysterien) ein Haus reicher römischer Bürger (wikipedia). Das ursprüngliche Gebäude ist wohl im 2. Jhd. vor Chr. entstanden und wurde ca. 60 n. Chr. auch landwirtschaftlich ausgebaut und mit den einmaligen Fresken und Mosaiken/ Steinintarsien versehen. Diese Freskomalereien (wikipedia) werden zur ersten Phase des 2. Stils gezählt. Entdecken Sie mit ihrem privaten Fremdenführer die Besonderheiten der Archäologie Pompejis!

Die Villa der Mysterien in Pompeji

war ein großes Landgut am Rande der Handelsstadt. Hier wurden Grundprodukte geerntet und verarbeitet. Erfahren sie mehr über die „Lukullischen“ Gewohnheiten (wikipedia)  der reichen Römischen Bürger Pompejis. Der Eingang des alten Gebäudes war an der entgegen gesetzten Seite des heutigen und hatte drei Säulenreihen, in Meeresrichtung. Die künstlich angelegten Terrassen waren gegen das Meer ausgerichtet. Der einmaligen Panoramablick auf den Golf von Neapel sowie die kleine Gärten und Säulengänge bereicherten die Wohnräume mit Frischluft und Licht!

Die Abweichung des damals vorgeschriebenen architektonischen Kanons der Gebäudelage ist schon in der Mysterien Villa in Pompeji von Virtuvio (VI,5,3) besonders hervorgehoben worden. Dieser Teil der Villa wurde in rustikalem Stil umgebaut und wurde den Dienstboten gewidmet. Man bewundert hier das Peristyl (Säulengang) mit den 16 dorischen Säulen aus Tuffstein.

Hier wurde weiters ein Siegelring eines „Freien“ oder Liberty gefunden: L. Istaciccius Zosimus, Dieses Familienmitglied der Istacidii, war Mitglied einer ansässigen Bürgerfamilie, denen auch das Grabmal Nr. 4 zugeordnet worden ist.

Die Villa der Mysterien in Pompeji

Grundriss der Mysterienvilla

Heute ist nicht mehr zu eruieren ob er der Besitzer oder der Verwalter (vilicus) des Landgutes war. Sicher ist dass er im Jahr 79 n. Chr. die Kontrolle der Modernisierungsarbeiten inne hatte, welche nach dem verehrenden Erdbeben des Jahres 62 n. Chr. nötig waren. An diesem Ort wurde die Statue der Livia (heute im Museum) provisorisch abgestellt, um später im „Lararium“ (kleiner Haustempel) seinen Standort zu finden…. Wenn nur der Ausbruch nicht alles beeinflusst hätte!

Lassen Sie sich mit ihrem privaten Fremdenführer auf die Zeitreise ein und entdecken sie diese einmalige Villa am Stadtrand Pompejis mit all ihren gut erhaltenen Details – sie werden verblüfft sein, was man nach so langer Zeit noch aus diesen Gemäuern lesen kann! –  Archäologie als Abenteurer!

 

Die Villa der Mysterien in Pompeji

Die Villa der Mysterien in Pompeji

Kopie der Weinpresse

Die Weinpresse war zum Zeitpunkt vor dem Ausbruch  noch verwendet worden! Die Hebel pressten den auf den in Körben gesammelten Trester (schon vorher mit den Füssen gestampft). Der Most wurde in eine gemauerte Wanne mit Sieb geleitet und anschließend floss dieser durch den Kanal in die Zisterne (diese ist noch nicht ausgegraben).

Man fühlt sich wirklich in die Antike versetzt, wenn man in diesem großen Säulengang entlang schlendert und immer wieder neues entdeckt: Gipsabdrücke der hölzernen Faltfenster, Fresken, ja sogar den Eingang zum Weinkeller, wo schon damals den begehrten Rotwein mit der Aglianico-Rebe winzerte, sowie die Weisweine (Coda di Volpe, Greco und Falanghina) lagerte. Heute ist dieser DOC Wein bekannt als „Lacrima Cristi“!

Die Villa der Mysterien in Pompeji scheint ein Labyrinth, verwirrend – faszinierend!

Die Küche in der Villa war sehr groß und durch die zwei Öfen wird klar, dass hier alle Lebensmittel der Felder sofort weiterverarbeitet, und zur Lagerung vorbereitet wurden. Kühlschränke hatte man damals natürlich nicht, jedoch wurde Gemüse, Fleisch und anderes in Olivenöl eingelegt, oder aber in Meeressalz gepökelt. Auch Essig wurde zur Lebensmittelkonservierung verwendet. Auch die Lebensmittel der damaligen Zeit werden in der Archäologie genau studiert!

Die Scheune war dort, wo sich heute der Eingang der Villa der Mysterien befindet! Sicher gab es Händler, doch wer die Möglichkeit hatte verließ sich auf die Eigenproduktion, das Hausgemachte! Hier hielt man Haustiere wie Schweine, Rinder und Geflügel, um die Familie mit den Köstlichkeiten der römischen Küche zu verwöhnen. Eine der meist bekannten Spezialitäten des römischen Reiches wurden in Pompeji erzeugt und im ganzen Römischen Reich exportiert!

Das Garum: die Fischsauce welche zu allen Speisen gereicht wurde!

Immer wieder finden wir originale  Fresken, welche trotz des schrecklichen Vesuvausbruchs für uns erhalten geblieben sind. Die Villa ist jedoch besonders durch den Fresken-Zyklus des Bacchus-Kultes bekannt:

Das große Wandgemälde des Bacchus-Kultes in der Villa der Mysterien in Pompeji:

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Fresken-Zyklus, Teilausschnitt

 

 

 

 

 

 

Dieses einmalige Wandgemälde wurde in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts nach Chr. von einem kampanischen Maler ausgeführt. Es ist anzunehmen dass die Hausherrin, welche offensichtlich dem Mysterien-Kult zugetan war, dies in Auftrag gegeben hat. In der Stadt Rom nahm der Kult derartige Ausmaße an, dass der Senat eingreifen musste und diesen Verbot! = Senatus Consultum de Bacchanalibus! Von den Anhängern wurden regelrecht Orgien veranstaltet! Teil dieses Rituals war die PARUSIA, das heraufbeschwören der Gegenwart des Gottes Bacchus. Neben dem Isis-Kult war dies ein Beispiel des spirituellen Interesses der Bürger Pompejis.

Die römischen Kaiser bestanden darauf von jedem Bürger Opfer gewiedmet zu bekommen. Andererseits war es jedoch jedem freigestellt zu entscheiden, welche Religion man wählte ! (Religionsfreiheit!)

In der Mysterien Villa in Pompeji

gibt es viele Fresken zu bewundern. Bei der Führung werden auch sehr humorvolle Motive, bzw. die Graffitis der Bürger Pompejis gezeigt . Buchen sie direkt hier!

Diese Beschreibung der Fresken des Bacchus-Kultes beginnt am Eingang links und zieht sich bis auf die rechte Seite hinüber:

Der Bilder-Zyklus stellt die essenziellen Momente einer heiligen Zeremonie dar, welche mit dem Vortrag des Rituals durch einen nackten Knaben (Dionisos) beginnt, während eine Bedienstete (Olivenzweig auf dem Haupt) der Priesterin einen Teller mit Opfergaben reicht. Zwei Mägde assistieren der Priesterin bei der Zeremonie: Eine der beiden Helferinnen überreicht der Vorsitzenden ein mit einem Tuch verdecktem Gerät, während die andere ihr die Hand mit Wasser reinigt. Die darauffolgende sogenannte „Hirtenszene“ stellt einen greisen Silenen dar, welcher die Lyra spielt und einen Knabe der die Panflöte am Mund ansetzt. Die Magd stülpt sich entsetzt den Mantel über: Sie beobachtet den Jüngling im Zentrum, der die jungen Ziegen stillt!
Gegenüber des Beobachters, genau auf der Frontseite fällt ein bärtiger, mit Efeu bekränzter Silene ins Auge, der zwei Satyrn wohl den göttlichen Trunk reicht.

Die Villa der Mysterien in Pompeji

Leider kann man die „Zentralszene“ nur mehr teilweise bewundern: Der halbnackte Dionisos (römischer Gott des Weines) weilt im Schoss der Ariadne. Ein Moment der göttlichen Glückseligkeit! Im nächsten Teil des Zyklus fällt uns ein Mädchen auf, welches im Korb den Phallus entdeckt – Symbol der Fruchtbarkeit, der Fortpflanzung. Darauffolgend entdecken wir ein Mädchen, dürftig mit einem Tuch bedeckt, welches im Schoss einer Matrona (Hausherrin) ihr Gesicht schützt. Diese mythologische Figur zeigt Victoria, die Siegesgöttin – vielleicht ein Hinweis auf die Macht über das Sklaventum (mein persönlicher Gesichtspunkt). Ein nackter Silen gibt sich in Ekstase einem orgastischen Tanze hin.

Die folgende Szene stellt die Entkleidung einer Jungfrau dar, welche sich auf die Einweihung des römischen Kultes vorbereitet. Die zwei Putten mit Pfeil halten den Spiegel der Jungfrau bereit, während eine Sklavin die Haare der jungen Frau kämmt. Etwas abseits sitzt eine Matrona (Hausherrin) in Denkerpose und beobachtet das Geschehen. Das ist nur eine der archäologisch festgesetzten Auslegungen. Es könnte, auch die Vorbereitung auf die Opferfeier , sowie die Geburt, Erziehung und Formung des Dionisos darstellen. Weiteres wird auch anerkannt, dass es sich um einen harmonischen Zyklus des Kosmos in Bezug auf die Jahreszeiten beziehen könnte. All diese Auslegungen basieren auf archäologischen Quellen. (Eugenio La Rocca, Pompei, Mondatori). Wie die Farben gemischt wurden, und wie Stile unterteilt wurden oder was es für interessante wissenschaftliche Erklärungen gibt werden sie durch mich erfahren!

Kommen sie doch mit mir und lassen sich diese Einmalige Gelegenheit nicht entgehen! Versetzen sie sich mit ihrem persönlichen Fremdenführer in Antike Zeiten, durchdringen sie mit mir die extrem subtile Zeitschleuse! Die  Archäologie wird ihnen ein einmaliges Abenteuer bieten!

Sollten sie Lust auf mehr bekommen, schauen sie mal unter „Aktuelle“ meiner Webseite rein! Ich schreib gerne.

Cecilia Barbra Walch
Fremdenführer in der Bucht von Neapel/Italien,